Wo bleiben nicht verbrauchte Enzyme?
Erstellt von r.ehlers am Dienstag 24. Januar 2017
Enzyme: Zeitlicher Ablauf der Katalyse
Wie wichtig Enzyme für die Aufschließung unserer Nahrung und darüber hinaus für endlose lebenswichtige Abläufe im Körper sind, habe ich im Beitrag www.essenspausen.com/nichts-geht-ohne-enzyme/ ausgeführt. Gerade in Bezug auf die ordentliche Verwertung und Nutzung unserer Nahrung ist es sehr wertvoll zu wissen,
- wie die Stoffwechselenzyme in den Körper kommen
- und wie sie an die Arbeit gebracht werden.
Wenn wir da Fehler machen, nutzen wir unsere Nahrung nicht ausreichend und geraten in vielfache Ernährungsmängel. Mit dem vorhergenden Beitrag ist wohl hinreichend erläutert, dass wir selbst Verdauungsenzyme Enzyme herstellen und dass wesentliche Mengen an Enzymen aus der Nahrung kommen müssen. Dabei wird beim Zusammenkommen ausreichender Mengen an Enzymen nicht nur die Nahrung verstoffwechselt, die selbst Enzyme mitbrachte. Zugleich aufgenommene Nahrung, in der alle eigenen Enzyme durch langdauernde Hitzebeahndlung unrettbar inaktiviert sind, werden noch verwertet.
Wie viel enzymreiche Kost mit der „enzymtoten“ Nahrung zusammenkommen muss, ist bisher in der Ernährungslehre nicht thematisiert worden. Es kann aber keinen Zweifel geben, dass es nicht ausreicht, „auf Vorrat“ enzymhaltige Kost oder Enzympräparate aufzunehmen und irgendwann enzymarme Kost folgen zu lassen.
Unser Körper speichert zwar in Bauchspeicheldrüse und Galle seine selbst bereitgestellten Verdauungenzyme. Einen Speicher für Nahrungsenzyme kennt er nicht. Wenn man abends ein kräftiges Mahl ohne ausreichende Nahrungsenzyme zu sich nimmt, hilft es also nichts, dass man mittags Enzympräparate eingenommen oder etwa enzymreiches Sauerkraut oder Sauermilch gegessen hat!
Sicher bedarf es keiner weiteren Erläuterung, dass Enzyme, die einmal in den Dünndarm gelangt sind, nur an ihre Arbeit kommen können, wenn dort bereits Nahrung angekommen ist oder noch dazukommt, die verstofwechselt werden muss. Eine isolierte Enzymaufnahme ist sinnlos. Denn nicht verbrauchte Enzyme bleiben nicht im Dünndarm bis endlich Nshrung kommt an der sie sich auslassen können. Diese Enzyme werden entweder in den Dickdarm und aus dem Körper ausgeschleust oder sie finden einen Web durch die Darm-Blut-Schranke in den Blutkreislauf. Sollte letzteres eintreten, ist ihr Schicksal ungewiss, weil nicht klar ist, ob sieim Körper irgendwie von Wert sind. Im Zweifel werden sie Opfer der Makrophagen, die sie als Abfall vertilgen:
-Phagocytosis.svg –
Der beliebte Grundsatz „Viel hilft viel“ ist auch hier am falschen Platz. Wenn ich schon Rohkost gut zerkleinert zu mit nehme und damit bestens an die Enzyme in dieser Nahrung herankomme, muss ich nicht unbedingt die Rohkost säuern und fermentieren.